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25. April 2024

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Mehr Studienabschlüsse

Mehr Studienabschlüsse© piqs.de/sergey gabdurakhmanov

Studienförderung ist mehr als ein nettes Zubrot. Nun sollen weitere Erleichterungen für steigende Studienabschlusszahlen bei älteren Studenten sorgen.

Die Regierung setzt aktuell Empfehlungen der Hochschulkonferenz um. „Unser langfristiges Ziel ist ein durchlässiges Hochschulsystem, das entsprechende soziale Durchmischung gewährleistet. Daher müssen wir mehr Menschen die Chance auf hochschulische Aus- und Weiterbildung ermöglichen. Bei berufstätigen Personen und bei Studierenden aus sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen haben wir noch Nachholbedarf, daher schärfen wir hier nach“, kommentierte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner die Novelle zum Studienförderungsgesetz.
Nach den bereits umgesetzten Erleichterungen für Personen mit Kindern stehen nun die älteren Studierenden im Fokus. Gelten sollen die neuen Erleichterungen ab dem Wintersemester 2016/17. Die Kosten von rund sechs Millionen Euro pro Jahr, sollen durch eine bessere Mittelverwendung und zurückgezahlte Beihilfen finanziert werden.
Beihilfenempfänger über 27 Jahren, die bei den Eltern wohnen und bisher maximal 475 Euro monatlich erhalten haben, bekommen künftig die höchstmögliche Studienbeihilfe von 679 Euro monatlich. Das betrifft rund 350 Personen. Dazu kommt noch ein jährlicher Zuschlag von 360 Euro für alle Beihilfenbezieher über 27 Jahren. Personen in dieser Altersgruppe werden daher künftig bis zu 8.508 Euro im Jahr beziehen können. Von dieser Maßnahme werden rund 10.000 Personen in Österreich profitieren.

Gleichstellung
Großzügiger wird künftig auch die Rückzahlung von Studienbeihilfen bei mangelndem Studienerfolg gehandhabt. Und erstmals soll es auch eine besondere Anrechnung sozialen Engagements geben. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) soll künftig dem Präsenz- und Zivildienst gleichgestellt werden.
„Schätzungen gehen davon aus, dass in den vergangenen Jahren rund 1.500 Personen ihr Studium abgeschlossen haben, die ohne Studienförderung wahrscheinlich abgebrochen hätten“, so Mitterlehner.
2012 untersuchte das IHS erstmals die Wirkung der Studienförderung. Man kam zu dem Ergebnis, dass die Studienförderung eine sehr große soziale Treffsicherheit aufweist, die sich gegenüber einer Vergleichsgruppe in bis zu doppelt so hohen Abschluss- und deutlich geringeren Abbruchsquoten der Geförderten zeigt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 20.05.2016