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19. April 2024

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Drei Prozent erreicht

Drei Prozent erreicht© piqs.de/kevin dooley

Die Forschungsausgaben der Unternehmen steigen, die des Bundes sinken. Das Barcelona-Ziel wurde mit etwas Verspätung erreicht.

Der Anteil der Forschungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt wird 2016 laut Schätzung der Statistik Austria zum dritten Mal in Folge bei knapp über drei Prozent liegen. Nach 3,1 Prozent 2015 soll heuer eine Forschungsquote von 3,07 Prozent erreicht werden, heißt es in einer Aussendung. Der leichte Rückgang wird auf die Stagnation der F&E-Ausgaben des Bundes zurückgeführt.
In absoluten Zahlen steigen 2016 die F&E-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 2,9 Prozent auf 10,74 Mrd. Euro. Das liegt allerdings unter dem Wachstum der heimischen Wirtschaftsleistung.

Barcelona-Ziel
Ursprünglich war angepeilt worden – bekannt als Barcelona-Ziel, die Drei-Prozent-Quote bis 2010 zu erreichen. In ihrer 2011 beschlossenen Forschungsstrategie hat sich die Regierung dann das Ziel gesetzt, bis 2020 die F&E-Quote auf 3,76 Prozent zu steigern.
Für heuer gehen die Statistiker davon aus, dass sich die Unternehmensausgaben in Forschung und Entwicklung auf 5,14 Mrd. Euro belaufen werden (47,8 Prozent der Gesamtsumme). Die öffentliche Hand trägt rund 3,83 Mrd. bei (35,7 Prozent). Vom Bund kommt dabei mit 3,24 Mrd. Euro der Löwenanteil der F&E-Mittel, den Rest steuern Bundesländer, Gemeinden, Kammern und Sozialversicherungsträger bei.
Aus dem Ausland kommen heuer etwa 1,72 Mrd. Euro (16 Prozent). Auch hier haben die Unternehmen die Nase vorne. Der zweite große Posten sind Rückflüsse aus den Forschungsförderungsprogrammen der EU.

EU-Vergleich
Der Bund ist der einzige Sektor, in dem die Forschungsausgaben gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich sinken werden (minus 0,2 Prozent). Die Unternehmen steigern dagegen ihre F&E-Aufwendungen gegenüber 2015 um 4,6 Prozent, das Ausland um 3,6 Prozent, die Bundesländer um 3,4 Prozent.
Im EU-Vergleich des Jahres 2014 – die jüngsten verfügbaren Vergleichszahlen – liegt Österreich mit 3,07 Prozent Forschungsquote hinter Finnland (3,17 Prozent) und Schweden (3,16 Prozent) auf Platz drei vor Dänemark (3,05 Prozent) und Deutschland (2,87 Prozent). Der Schnitt der EU-28 beträgt 2,03 Prozent. Die Höhe der Forschungsquote wird neben den F&E-Ausgaben in hohem Maß von der tatsächlichen beziehungsweise prognostizierten BIP-Entwicklung beeinflusst.

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APA-Science./red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.04.2016