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23. April 2024

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Brexit – Aus für bildungspolitische Austauschprogramme?

Brexit – Aus für bildungspolitische Austauschprogramme?© piqs.de/tony fischer

Die EU-Kommission will nicht über mögliche Konsequenzen des britischen EU-Votums für Austauschprogramme spekulieren.

In den vergangenen Jahren war Großbritannien bei den EU-Austauschprogrammen für Österreichs Schüler, Lehrlinge und Erwachsene Destination Nummer eins. Beim Hochschulpersonal und den Studenten landete es zuletzt immerhin in den Top 3 beziehungsweise 4 der beliebtesten Gastländer. Ob ein solcher Bildungsaustausch auch nach einem eventuellen EU-Austritt Großbritanniens weiterhin möglich wäre, ist vorerst offen.
Schüler, Studenten, Lehrlinge und Lehrende, deren Auslandsaufenthalt im Rahmen des EU-Austauschprogramms Erasmus+ (Erasmus Plus) schon fixiert wurde, sind jedenfalls auf der sicheren Seite, falls die Briten am 23. Juni für einen Austritt aus der Europäischen Union stimmen. „Auf laufende Verträge hätte das keine Auswirkungen“, betont man beim Österreichischen Austauschdienst.

EU-Kommission planlos
Wie es danach weitergehen könnte, will man in der Europäischen Kommission allerdings noch nicht sagen: „Wir spekulieren nicht über die möglichen Auswirkungen, die ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der EU mit sich bringen würde“, heißt es in einer Stellungnahme.
Mögliche Szenarien lassen sich aber aus den Bestimmungen der Programmrichtlinien für Erasmus+ ableiten, in denen festgehalten wird, welche Länder förderfähig sind. Das sind nicht nur alle EU-Staaten, sondern noch fünf weitere Länder (Island, Liechtenstein, Norwegen, Moldawien, Türkei). Darüber hinaus gibt es eine große Zahl an Partnerländern, die zumindest an Teilen von Erasmus+ teilnehmen dürfen, vor allem an den Programmteilen für Jugendliche und im Hochschulbereich.
2015 waren rund 1.100 Österreicher über ein EU-Austauschprogramm in Großbritannien, dazu kamen im Studienjahr 2014/15 noch rund 500 Studenten (Studium oder Praktikum) und rund 100 Hochschullehrende (Lehraufenthalt oder Fortbildung).

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.07.2016